Im Jahr 1501 wurden Landgebiete, die zum heutigen Panama gehören, durch den spanischen Eroberer Rodrigo de Bastidas erstmalig betreten und kartografiert. Im Zuge der späteren Kolonialisierung durch die Spanier kamen ab Mitte des 16. Jahrhunderts afrikanische Sklaven ins Land. Den Frauen unter ihnen sowie denen der indigenen Völker, die für die Eroberer auf den Haciendas arbeiten mussten, wurden lange Kleider als Alltagsbekleidung aufgezwungen. So hielt ein ursprünglich aus dem südspanischen Andalusien stammendes Kleid - die „Pollera“ - Einzug in den Alltag des Lebens in der spanischen Kolonie.

Heute unterscheidet man in Panama zwischen drei verschiedenen Ausführungen des Kleides: Die bunte „Pollera montuna“ ist das Alltagskleid, das u.a. auch zu Tanzaufführungen bei Umzügen zu sehen ist. Diese Fotoserie zeigt die Pollera montuna im Valle de Antón, einem kleinen Ort im Hinterland. Eine weiße und aufwändiger verzierte Version des Kleides - die Hochzeits-Pollera - wird zu Eheschließungen getragen. Besonders bemerkenswert ist die „Pollera de gala“, ein Kleid für festliche Anlässe. Diese ist weiß mit teils sehr aufwändigen bunten Verzierungen und in manchen Fällen auch mit Gold geschmückt. Auf diese Weise können die Kleider in der Herstellung bis zu mehreren Tausend Dollar kosten und werden mit unter über Generationen vererbt. Einmal im Jahr findet im kleinen Ort Las Tablas nahe der Panamaischen Pazifikküste ein Festival mit Schönheitswettbewerb statt, zu dem Frauen aus der gesamten Region ihre Kleider begleitet durch bunten Kopfschmuck bei Musik und Tanz präsentieren. Männer tragen dazu den traditionellen Panamahut und musizieren auf Trommeln, Akkordeon und anderen Instrumenten.

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